historischer Kontext

Jacques Mordal: Die letzten Bastionen. Schicksal der deutschen Atlantik-Festungen 1944-195, Oldenburg und Hamburg 1965
Nördlich der Lagune von Hourtin liegen auf einer Länge von etwa 20 Kilometern bis in die Gegend von Montalivet-les-Bains die Sümpfe von La Perge. Von der parallel zu ihnen verlaufenden Küste trennt sie ein höher liegender, hügeliger Waldstreifen. Auf der Höhe von Montalivet biegt das Sumpfgelände um 90 Grad nach Osten und stößt südlich des Dorfes Vensac auf einen schmalen Streifen festen Landes: die Eisenbahnlinie und die Straße zur Pointe de Grave…

Fabien Théofilakis: Die deutschen Kriegsgefangenen in französischer Hand (1944-1949)
Die Arbeit von Théofilakis ist das zur Zeit grundlegende Werk über das Problem der deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich nach 1945. Theofilakis hat es als Dissertation vorgelegt und dafür den Preis der besten Diss. für 2011 erhalten.
Theofikalis hat in Deutschland und Frankreich studiert, er spricht hervorragend deutsch.
Das Video ist gemacht worden vor dem Erscheinen der Druckfassung des Diss., die 2014 erschienen ist.
(youtube-video)

Dépôt 184 in Soulac-sur-Mer (Département Gironde)

Es unterstand der 18. französischen Militärregion mit Sitz in Bordeaux und zählte im Sommer 1946 ca. 4000 Kriegsgefangene, wovon ca. 88 % im Arbeitsdienst tätig waren. Das Lager wurde nach der Kapitulation der Gironde-Festung errichtet, um die dort gefangenen Soldaten aufzunehmen. Zu den wichtigsten Arbeitsarten der Gefangenen dieses Lagers zählten: Eisenbahnbau im Auftrag der SNCF, Fabrikarbeiten, Forstarbeiten sowie Minenräumarbeiten. (Quelle: Kurt W. Böhme, Die deutschen Kriegsgefangenen in französischer Hand, Bielefeld: Gieseking, 1971, S. 201 (Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des 2. Weltkrieges; 13).
Ebenfalls ist bekannt, dass sich der Präsident des lokalen Vereins für ehemalige französische Kriegsgefangene in Soulac, im Namen der Zivilbevölkerung, im Januar 1946 beim Präfekten des Départements Gironde darüber beschwerte, dass die deutschen Kriegsgefangenen täglich 450 Gramm Brot bekämen, obwohl die Ration für die Bevölkerung in Frankreich bei nur 300 Gramm lag. (Quelle: Fabien Théofilakis, Les prisonniers de guerre allemands, France 1944-1949, Paris: Fayard, 2014, S. 107 und Fussnote Nr. 101).
In dem Lager Soulac soll es auch einen Ausbildungskurs für ca. 60 freiwillige Offiziere gegeben haben, die für Minenräumarbeiten geschult wurden (à drei Unterrichtsstunden pro Tag). (Quelle: Fabien Théofilakis, Les prisonniers de guerre allemands, France 1944-1949, Paris: Fayard, 2014, S. 244 und Fussnote Nr. 33).

mitgeteilt von V. Christoffel, 7.10.2018

erweiterte Literaturliste (zusammengestellt von Volker Christoffel)
Das Buch von Glauche kam gestern und ich habe es trotz eines langen Tages auf Dienstreise noch im Bett in einem Rutsch verschlungen… Die Berichte der Besatzungsmitglieder beider Schiffe sind sooo nah dran am Erleben meines Vaters. T24 lief im ganzen Jahr 1944 in der gleichen Flottille zusammen mit Z24. Manche Details – z.B. Verlegungen und Gefechtsverläufe – gibt es anderswo genauer, aber die Schilderung des persönlichen Erlebens aus der Sicht eines Betroffenen lässt einen gedanklich auf dem Schiff mitfahren. Auch Details sind wichtig, z.B. die Schilderung über die Grundausbildung und das erst zur Vereidigung erfolgende Anpassen einer massgeschneiderten Uniform…. Eine sehr schöne Ergänzung zu den Berichten von Historikern, die sich auf „offizielle“ Dokumente beziehen.

Literatursammlung-Kriegsmarine (Willi Küllertz)